Goldeimer

Die Klopapier-Verpackung aus wildem Plastik kommt!

Vertreter*innen von WILDPLASTIC, Goldeimer, WEPA und Bischof+Klein mit den Klopapier-Verpackungen aus wildem Plastik

»Das Ziel ist, alsbald einen vollen Container mit möglichst viel Material nach Portugal zu verschiffen, wo WILDPLASTIC® das rohe LDPE zu Granulat recycelt. Hoffentlich. Ob das klappt, wir daraus eine Folienverpackung für unser Klopapier machen können und sich das alles am Ende auch lohnt – schauen wir dann!« - Goldeimer im Oktober 2022.

Ein Jahr ist seit dieser Aussage vergangen – und ohne zu viel vorwegnehmen zu wollen: »Das alles« lohnt sich am Ende allemal! 

Goldeimer & WILDPLASTIC® – Staffel 1 Review

2020: Eine wilde Scheiß-Idee

Was bisher geschah: 2020 spinnen Malte (Goldeimer) und Chris (WILDPLASTIC®) die Idee, gemeinsam herauszufinden, ob unser Goldeimer Klopapier irgendwann in wildem Plastik verpackt werden könnte. 

Wieso? Geschätzt 79% des weltweit produzierten Plastiks landet in der Umwelt. Wildes Plastik ist Plastikmüll, der in Haushalten der Regionen produziert und aufgrund eines mangelnden Systems nicht korrekt entsorgt werden kann und deswegen in der Umwelt landet. WILDPLASTIC®  hat es sich zur Mission gemacht, die Welt von "wildem" Plastikmüll zu befreien und damit das Müllproblem in Ländern wie Indonesien, Indien oder Thailand anzugehen. Das gesammelte Plastik wird zu PCR-Kunststoffgranulat verarbeitet und in bestehende Recyclingkreisläufe hier in Deutschland eingesetzt. 

2022: Erste Versuche, das Vorhaben zu konkretisieren

2022 starten wir den Versuch, das gemeinsame Vorhaben zu konkretisieren. Im Rahmen des ASApreneurs-Programms von Engagement Global machen sich Katja und Maike für sechs Monate auf die Suche nach Wegen für die zukünftige Goldeimer-Verpackung aus WILDPLASTIC®.

Erst lernen die beiden in Deutschland alles über wildes Plastik, Lieferketten und Klopapier. Im Juli 2022 reisen Katja und Maike nach Phnom Penh, Kambodscha, um dort River Ocean Clean und everwave bei der Arbeit zu begleiten. Sie lernen, wie vor Ort Müll gesammelt, sortiert und gepresst wird, um es dann in Portugal weiter zu verarbeiten und dem Plastikmüll eine weitere Verwendung als neues Produkt zu geben. 

Katja und Maike stehen vor Müll-Sortieranlage in Kambodscha
Katja (links) und Maike (rechts) vor der Müll-Sortieranlage in Phnom Penh, Kambodscha.

2023: Bereit für die ersten Testläufe

Nachdem das wilde Plastik in Portugal geschreddert, gewaschen und schließlich zu neuem Granulat recycelt wurde, kann die Reise weiter gehen. 

Diesen Sommer ist es endlich soweit – das Granulat landet im schnuckeligen Konzell, im Osten Bayerns, und wir können bei unserem Klopapier-Beutel-Hersteller Bischof + Klein erste Materialtests mit Folien von WILDPLASTIC® durchführen. Die Ergebnisse sind vielversprechend, doch es war immer noch unklar, ob das wilde Plastik für unsere Goldeimerverpackung wirklich passt.

Mit WILDPLASTIC® zu Besuch bei Bischof + Klein in Konzell

Wipes in Plastic, it's fantastic!

Angekommen im Jetzt verkünden wir feierlich: Es hat geklappt! Die ersten 15.000 wildgewordenen Goldeimer Klopapier-Verpackungen haben im September das Licht der Bischof+Klein Fabrikhallen erblickt. 

Unter realen Produktionsbedingungen konnte das wilde Plastik erstmals mit einem Anteil von 50% in unserer Klopapier-Verpackung verarbeitet werden. Auch, wenn es nicht das Material von unserem Aufenthalt im Kambodscha ist, wird mit diesem Schritt wildes Plastik nun wieder in bestehende Recycling-Kreisläufe in Deutschland integriert.

2023/2024: Auf der Zielgeraden

Damit erreichen wir endlich die Zielgeraden eines dreijährigen Prozesses. Puh, das war anstrengend. Aber es hat sich gelohnt. Wir hatten die ersten Goldeimer-WILDPLASTIC®-Verpackungen in der Hand. 

Bis auch ihr die neue Verpackung in den Regalen finden könnt, müsst ihr euch noch ein klein wenig gedulden. Freuen dürft ihr euch aber schon jetzt: Mit uns für einen weiteren Schritt Richtung Nachhaltigkeit und noch mehr Wirkung. 

Die ersten Musterexemplare der Goldeimer-Beutel mit WILDPLASTIC®-Anteil

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3 Kommentare

Anonymous

Moini Alexander & Martin, zweifelsohne war der Tragegriff echt praktisch – aber ohne ihn sparen wir über 20% Verpackungsmaterial ein. Für ein Fünftel weniger Materialverbrauch sind wir bereit, auf etwas Komfort zu verzichten. Pro-Tipp: Mit zwei Fingern kann man aber gut unter die Laschen an der Packungsseite greifen und dabei sogar noch eine Limo oder Einkaufstasche tragen. Nur am Fahrradlenker wird es jetzt schwierig – aber wir sind sicher, dass ihr dafür eine tragbare Lösung findet (:

Martin Keil

Ich find’s klasse, dass für Euch kein Status Quo gut genug wäre, um einfach so weiter zu machen. Der Wunsch zur Verbesserung bei Euch ist klasse. Nen Tragegriff, wenn ich da Alexander beipflichten darf, wäre auch eine Verbesserung – zu einem Status, den ihr schon mal hattet. Aber es ist ja auch nicht alles schlecht, was man schon mal gemacht hat ;-)

Alexander Beck

Gute Sache! Aber dann bitte wieder mit Tragegriff, denn, wenn man (wie in unserem Falle) mehrere Sachen aus dem Lager zum Einsatzort tragen will (fußläufig), dann ist das jetzt nicht mehr so gut möglich.

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