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Was ist das nachhaltigste Toilettenpapier?

Was ist das nachhaltigste Toilettenpapier?

Recycling, Bambus, Stroh, Gras & Co. Die Anzahl an Klopapieren wird immer größer, doch es ist und bleibt ein schnelllebiges Konsumgut. Die Produktion ist aufwändig und der Verbrauch ist eine Einbahnstraße: Am Ende landet es nach wenigen Sekunden in unserem Abwassersystem und wird mitsamt dem Klärschlamm in den Klärwerken verbrannt. 

Deutschland gehört mit den USA und Großbritannien zu den Ländern, in denen am meisten Toilettenpapier verbraucht wird. Wir haben uns an den Komfort gewöhnt. Abwischen und wegwerfen macht den Prozess des Sauberwerdens einfach, schnell und mit möglichst wenig Kacki-Kontakt. Aber dieser Luxus geht zu Lasten der Umwelt. Gute 11 Milliarden Rollen Toilettenpapier werden in Deutschland pro Jahr verbraucht. Umso wichtiger ist es, dass wenn es denn Toilettenpapier sein muss, möglichst nachhaltiges Toilettenpapier verwenden. Aber welches Toilettenpapier ist am umweltfreundlichsten?

Spoiler: Frischfaser & Feuchttücher sinds nicht

Das am meisten benutzte Toilettenpapier (laut Statista etwa 60% der Deutschen) ist immer noch Toilettenpapier aus Frischfaser. Frischfaser-Papier heißt: Für den Zellstoff des Klopapiers werden Bäume gefällt. Zwischen 60 und 70% der Energie für Frischfaser-Toilettenpapier werden allein für die Forstwirtschaft verbraucht. Dazu kommen die Produktion als Energiefresser, der Transport und der Eingriff in Ökosysteme durch die Abholzung. 

Weitere 20% der Menschen in Deutschland wischen sich mit Feuchttücher den Hintern ab. Das ist die am wenigsten nachhaltige Option. Denn Feuchttücher bringen zahlreiche Nachteile mit sich: Sie enthalten fast immer Kunststoff, die Herstellung ist nicht ökologisch und sie lösen sich im Abwasser nicht auf, was zu verstopften Kanalisationen führt. Zudem ist die Nutzung auf Dauer gesundheitlich bedenklich. Denn Feuchttücher enthalten häufig Parabene, Tenside, Alkohol oder/und Duftstoffe, die unsere sensiblen Popöchen reizen können. Wenn trockenes Papier nicht zum Abwischen reicht oder im Falle von Hämorrhoiden oder empfindlicher Haut schmerzhaft ist, dann wasche dich lieber mit einer Podusche und trockne dich danach sanft ab. Das ist auch für den Allerwertesten das Beste. 

Recycling Toilettenpapier, bestes Papier!

Recycling Toilettenpapier ist aktuell das nachhaltigste Toilettenpapier, das es auf dem Markt gibt. Das behaupten nicht nur wir, sondern auch das Umweltbundesamt sowie diverse Naturschutzvereine wie Greenpeace und der BUND. Und deshalb besteht auch unser Goldeimer Klopapier aus 100% Recyclingmaterialien. 

Goldeimer Klopapierrollen vor goldenem Hintergrund

Lasst uns mal kurz einen Blick auf die nackten Zahlen werfen: Laut einer Studie des Umweltbundesamtes aus dem Jahr 2022 spart die Produktion von Recycling Toilettenpapier gegenüber Frischfaser Toilettenpapier 

  • 78% Wasser
  • 68% Energie und 
  • 15% Prozent ⁠CO2⁠-Emissionen.

Im Schnitt nutzt eine deutsche Person 12,1kg Toilettenpapier im Jahr. Wenn du dich für Recycling Toilettenpapier entscheidest, anstatt Frischfaser zu verwenden, kannst du jedes Jahr folgende Mengen an Ressourcen sparen: 

  • 13,56 kg Altpapier statt 26,06 kg Holz
  • 473,72 Liter Wasser
  • 106,88 kWh Energie
  • 1,8 kg CO2eq

Ok, genug Zahlen. Woran erkenne ich, dass es sich beim Recycling Klopapier um richtig gutes Zeug handelt? Um dir sicher zu sein, dass du wirklich 100% Recycling Toilettenpapier kaufst, musst du darauf achten, dass du das Siegel “Blauer Engel” auf der Packung findest. Sonst kann es sich auch um eine Mischung handeln. Bisher nutzen nur rund 20% der Menschen Recycling Toilettenpapier und wir finden, da ist noch viel Luft nach oben! Woran liegt das? Wir glauben, es mangelt noch an Bewusstsein und es gibt einige Vorurteile, die sich hartnäckig halten. Recycling Toilettenpapier sei rau, nicht saugfähig, schadstoffbelastet und unhygienisch. Papperlapapp! Die technologischen Fortschritte der letzten Jahre ermöglichen, dass sich Recycling Toilettenpapier genauso weich auf der Haut anfühlt und genauso saugfähig ist.  Der Blaue Engel zertifiziert neben der Herkunft des Papiers außerdem eine Schadstoffprüfung. Und bei der Verarbeitung von Recyclingpapier sind die Temperaturen so hoch, dass wirklich alle Keime abgetötet werden.

 

Weitere Rollen auf dem Klopapier-Markt

Der Newcomer: Bambus Toilettenpapier

Klopapier aus Bambus ist einer der Newcomer der letzten Jahre. Die Idee dahinter: Bambus ist eine sehr robuste, schnell wachsende Pflanze, die mit wenig Wasser und kaum Pestiziden auskommt. Allerdings wächst sie in Asien und wird vorwiegend aus China importiert. Berechnet man also die Transportwege mit ein, ist das Toilettenpapier jedenfalls hier in Deutschland keine ökologische Alternative zum Recycling Toilettenpapier. 

Stroh für den Po

Relativ neu auf dem Markt ist auch Toilettenpapier mit Strohanteil. Ähnlich wie beim Bambus soll Stroh eine nachhaltigere Ressource als Holz sein. Eine genaue Ökobilanz gibt es noch nicht. Aber Landwirte kritisieren: Stroh zu verwenden sei nicht sinnvoll, denn das bleibe in Deutschland nicht unverwertet und ist selbst verteilt auf den Feldern wertvoll für den Boden und die Natur. Außerdem haben die aktuellen Stroh-Toilettenpapier-Produkte auf dem Markt nur einen Strohanteil von nur 10%. Der Rest ist Frischfaser. Für uns ist das nur viel heiße Pups-Luft, aber keine wirklich nachhaltige Innovation. 

Miscanthusfaser aus Chinagras

Klingt fancy, wird aber ganz einfach bei unseren Nachbar*innen in den Niederlanden angebaut: Aus Chinagras bzw. Miscanthusfaser wird neuerdings auch Toilettenpapier hergestellt. Die Pflanze eignet sich laut Hersteller sehr gut aufgrund ihres hohen Zellulosegehalts und ist so wie Bambus ein schnell wachsendes und robustes Gewächs. Konkrete Vergleichsdaten zur Nachhaltigkeit gibt es allerdings noch nicht. Unsere Einschätzung ist: Besser als im Ausland gefällte Bäume wird Chinagras wohl sein. Aber es muss auch erst angebaut, geerntet und weiterverarbeitet werden. Daher ist auch das im Sinne der Nachhaltigkeit nicht konkurrenzfähig mit Recycling Toilettenpapier. 

Fazit: Wenn Toilettenpapier, dann bitte Recycling

Muss es denn überhaupt Toilettenpapier sein? Eine nachhaltigere und auch für den Popo gesündere Alternative ist Wasser. Die Reinigung mit Wasser ist gründlicher, sanfter und verschwendet weniger Ressourcen. Das geht gut, wenn du ein Bidet oder Dusch-WC zuhause hast. Eine super Alternative ist sonst die Popodusche. Du füllst den Behälter der Popodusche mit Wasser und kannst dann auf dem Klo sitzend gezielt auf deinen Po sprühen. Oder der Klassiker: Du nutzt den Waschlappen. 

Wenn es Toilettenpapier sein muss, dann ist und bleibt 100% Recycling Toilettenpapier das umweltfreundlichste Toilettenpapier. So lange wir genügend Altpapier und Karton auf dem Markt zur Verfügung stehen haben, wird keine neu gewachsene Ressource das toppen können. Und wenn Recycling Toilettenpapier, dann natürlich am besten Goldeimer Klopapier, denn dann ist es sogar gemeinnützig 💛.

Goldeimer Klopapierverpackung vor Goldeimer Logo

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2 Kommentare

Anonymous

Moin Michaela,

vielen Dank für dein Feedback und deine Unterstützung von Goldeimer!

Der Weißheitsgrad des Klopapiers ist eins der häufigsten Feedbacks, das wir zu unserem Klopapier tagtäglich bekommen (haben) – während die einen lautstark ungebleichtes Klopapier eingefordert haben, tun andere sich mit der farblichen Veränderung eher schwer. So oder so nehmen wir das Feedback von Menschen, die unsere Vision unterstützen, ernst und beziehen es in die Produktentwicklung mit ein.

Bislang war das Klopapier (chlorfrei) gebleicht, weil die Weiße vom Markt bzw. Handel vorgegeben wurde. Nun wagen sich jedoch immer mehr Recyclingklopapiere weg vom Bleichvorgang – es gibt “ein neues Normal” (:
Durch das brandneue Verfahren, in dem Kartonage recycelt und daraus Klopapier gezaubert wird, wagen auch wir einen neuen Schritt in Richtung Nachhaltigkeit und sparen uns den Bleichvorgang. Das Beste an der Sache: Der Druck kommt toll zur Geltung und das Papier ist jetzt sogar weicher als vorher! Wir finden’s traumschön, aber uns haben schon ein paar Mal die Bedenken erreicht, dass Kacki und ggf. auch Blut nicht mehr ganz so gut sichtbar sind, wie vorher. Wir haben dieses Feedback auf dem Schirm und werden es für die nächste Überarbeitungsphase auf jeden Fall im Hinterkopf behalten.

Der Punkt, dass so viel Trinkwasser für den Spülgang drauf geht, stört uns auch ungemein!
Durch den Wechsel von klassischen Spültoiletten, hin zu Wasserspar- oder Trockentoiletten, können (je nach Spültechnik & -verhalten) 15.000–30.000 Liter Trinkwasser pro Person und Jahr eingespart werden.
Auch deshalb setzen uns für eine nachhaltige und kreislauforientierte Sanitärversorgung ein und fordern eine Sanitärwende.
Hier kannst du dazu noch mehr lesen, wenn du magst: https://goldeimer.de/pages/sanitaerwende .

Goldige Grüße,
Jenny

Michaela Giese

Moin, seid Jahren leiste ich mir das für mich teure Goldeimer Klopapier um meinen Beitrag zu leisten. Die neue braune Farbe gefällt mir aber überhaupt nicht. Einfach eklig. Bei Krankheit überdies unpraktisch weil man nichts erkennen kann.
Das wir im ganzen noch sehr rückstandig z.B.u.a. Trinkwasser für die toilttenspülung benutzen finde ich auch schade. Mein Mann (Klempner) hat das schon vor 55 jahren bemängelt. Wenn ich glück habe bekomme ich demnächst ein dusch WC. Die podusche ist schon besser als nichts letztendlich aber doch spielkram.

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